Die SPD-Fraktion unterstützt den Antrag des Magistrats, eine Kooperation mit dem Verein Heimwegtelefon e.V. abzuschließen.
Um das Sicherheitsgefühl in Offenbach zu steigern, schließt die Stadt vorbehaltlich eines Stadtverordnetenbeschlusses einen Kooperationsvertrag mit dem Verein Heimwegtelefon e.V. ab. Mit dieser Kooperation unterstützt die Stadt einen telefonischen Begleitungsservice für Menschen, die sich beim nächtlichen Heimweg auf der Straße unsicher fühlen.
„Offenbach ist grundsätzlich eine sichere Stadt. Dennoch fühlen sich viele Menschen nach Einbruch der Dunkelheit auf der Straße unsicher. Laut einer Umfrage des Instituts für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg fühlen sich 47% der Befragten nachts ohne Begleitung im öffentlichen Raum nicht sicher, wobei der Wert für Frauen noch höher liegt“, erklärt Hrissi Goutzikidou. Der SPD-Stadtverordneten ist es daher wichtig, dass Offenbacherinnen und Offenbacher mit dem Heimwegtelefon die Möglichkeit haben, während des Heimwegs mit einer vertrauenswürdigen Person zu sprechen. “Schon alleine der Kontakt mit einer anderen Person über das Telefon erhöht das Sicherheitsgefühl und schreckt potentielle Täter ab. Zudem kann die Ansprechperson von Heimwegtelefon e.V. im Notfall per Standortbestimmung des Handys die nächstgelegene Polizeistation alarmieren.“ Das Mitglied des städtischen Sozialausschusses fügt hinzu, dass bereits mehrere Städte, wie zum Beispiel Gießen und Wiesbaden, den Verein mit Sitz in Dresden als Kooperationspartner unterstützten und somit dafür sorgten, dass die hauptsächlich von ehrenamtlich tätigen Personen getragene Arbeit aufrechterhalten und professionalisiert werden könne. Bisherige Erfahrungen zeigten, dass insbesondere Seniorinnen und Senioren, aber auch junge Frauen das Heimwegtelefon in Anspruch nähmen und dass das Sicherheitsgefühl der Nutzerinnen und Nutzer deutlich gesteigert werde. Es freue sie, dass sich Oberbürgermeister Felix Schwenke der Sache engagiert angenommen und gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro für die Kooperation mit dem Heimwegtelefon stark gemacht habe.
„Niedrigschwellige Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel das Heimwegtelefon, sind wichtig und müssen bekannter gemacht werden. Dennoch müssen wir als Gesellschaft und Politik auch daran arbeiten, die Ursachen hinter der Unsicherheit, die die Menschen nachts auf der Straße plagt, zu bekämpfen. Dazu zählt die Vorbeugung von Kriminalität durch bessere Bildung und Erziehung, aber auch die Bekämpfung dieser durch eine gute personelle Ausstattung der Sicherheits- und Justizbehörden“, mahnt Goutzikidou an. Die Schaffung einer Gesellschaft, in der sich alle Menschen zu jeder Zeit und überall sicher fühlten, sei letztendlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Geplant ist, die zunächst auf drei Jahre angesetzte Zusammenarbeit ab dem Aktionszeitraum der „Orange Weeks“ zum Kampf gegen Gewalt an Frauen im November offiziell zu beginnen. Unter der Nummer 030 12074182 können Anrufende von Sonntag bis Donnerstag zwischen 21 und 24 Uhr sowie an Freitag und Samstag zwischen 21 und 3 Uhr am Folgetag von ehrenamtlichen Ansprechpersonen telefonisch nach Hause begleitet werden. Es gelten die Mobilfunkgebühren für einen Anruf in das deutsche Festnetz.