Simon hatte im Interview mit der Offenbach-Post vom 31. Mai erklärt, dass „auch Offenbach und Umgebung von diesem Projekt profitieren – oder zumindest nicht zusätzlich belastet werden“ sollen. Helena Wolf betont: „Diesen Worten müssen auch Taten folgen.“ Bisher seien die Forderungen aus dem Osten der Region von Bahn und Bund in der Vorlage „Fernbahntunnel“, über die innerhalb der nächsten beiden Jahre in Berlin abgestimmt wird, nicht berücksichtigt. Das Projekt ende kurz vor dem Kaiserlei auf Frankfurter Gebiet.
„In Frankfurt fahren die Züge in 60 Meter Tiefe in einer Röhre und sind von niemandem zu hören. In Offenbach verkehrt die Bahn auf einem Damm auf Höhe der Schlafzimmerfenster im zweiten Stock. Die Entscheidung naht. Die Zeit drängt“, so Wolf.
Es sei eine Chance für Offenbach, dass drei Abgeordnete aus dem Wahlkreis Offenbach in Berlin an den Verkehrsausschuss angebunden sind: Tarek Al-Wazir als dessen Vorsitzender, Björn Simon als Verkehrspolitischer Sprecher der CDU und Armand Zorn als stellvertretendes Mitglied. „Wenn diese drei über Parteigrenzen hinweg gemeinsam für Offenbach Druck machen, kann Offenbach viel erreichen und vom Projekt Fernbahntunnel profitieren“, so Wolf.
Laut Planungen des Bundes soll sich mit der Einführung des Deutschlandtakts die Zahl der ICE-Züge auf vielen Linien verdoppeln. Die dichte Belegung der Trassen durch den Fernverkehr verknappe die Slots für den Regionalverkehr zwischen Hanau und Offenbach, aber auch die freien Trassen für die Regionaltangente Südost. Diese Projekte sollen, wohl auch um die Kosten für den Fernbahntunnel niedrig zu rechnen, später aus anderen „Töpfen“ finanziert werden. Alle diese Projekte im Osten der Region auf dem gleichen Bahndamm gehören zusammen und deshalb auch in eine Vorlage. Eine solche Verschiebung bedeutet, dass später die Stadt Offenbach mit einem höheren Anteil an der Finanzierung der Schienenwege durch Offenbach beteiligt wird.
„Der Offenbacher Süden muss besser an das Schienennetz angebunden werden. Über Jahrzehnte sind die Mittel hauptsächlich in den Westen der Region geflossen: vom Vierten Gleis Richtung Friedberg bis zur jetzt geplanten Regionaltangente West oder für die sogenannte Wallauer Spange. Während Städte wie Wiesbaden und Mainz im dichten Takt an das Zentrum der Region angebunden sind, behandelt die Bahn den Offenbacher Hauptbahnhof stiefmütterlich. Von der heruntergekommenen Halle bis zum Stolpertakt, der einer Großstadt, in deren Süden 60.000 Menschen leben, unwürdig ist“, so Wolf.
„Offenbach hat deshalb Nachholbedarf. Der ist mit einer besseren und direkten Anbindung Richtung Fernbahntunnel und Airport möglich. Der Tunnel wird nach den bisherigen Prognosen nicht bis an die Kapazitätsgrenzen belegt sein. Aber es geht nicht nur um mehr Züge Richtung Frankfurt, sondern wir brauchen auch schnelle Verbindungen Richtung Kinzigtal und Aschaffenburg. Die international orientierten Unternehmen in Offenbach sind auf Pendler angewiesen. Die schnelle Erreichbarkeit der Firmen für ihre Beschäftigten wird immer mehr zu einem Ansiedlungskriterium.“
Unsere konkreten Forderungen an den Abgeordneten Björn Simon für seine wöchentlichen Gespräche bei Verkehrsminister Patrick Schnieder und unsere Vertreter aus Stadt und Kreis Offenbach in Berlin sind:
Auch wenn ICE-Halte in Offenbach – abgesehen von Tagesrandlagen – nicht wahrscheinlich sind: die Bahnsteigkapazitäten sollten hier nicht eingeschränkt werden. Derzeit investieren Private Bahnunternehmen wie Flix Train Milliarden in neue Züge und Trassen. Diese Unternehmen weichen aus Kostengründen oft nicht die Hauptbahnhöfe, sondern Stationen am Rand der Stadt. Dafür sind ausreichend dimensionierte Bahnsteige notwendig.
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