Großes Interesse an Informationsabend „Bezahlbar wohnen in Offenbach“ – volles Haus im Caffè Cuore

Im Mittelpunkt des Abends standen konkrete Fragen aus dem Mietalltag. Dr. Alexander Herbert, Fachanwalt für Mietrecht, beantwortete zahlreiche Rückfragen aus dem Publikum – insbesondere zu gerechtfertigten Gründen für Mieterhöhungen sowie zur Übernahme und Umlage von Kosten und Rechnungen, etwa bei Betriebs- und Nebenkosten oder bei Modernisierungsmaßnahmen. Der intensive Austausch machte deutlich, wie groß der Informationsbedarf vieler Mieterinnen und Mieter derzeit ist.

In der Diskussion zeigte sich zugleich, dass es in Offenbach viele engagierte und verantwortungsbewusste Mieterinnen und Mieter gibt, die sich aktiv informieren möchten, ihre Rechte kennen wollen und Wert auf ein faires Mietverhältnis legen. Der Austausch machte deutlich, dass Unsicherheiten häufig weniger aus mangelnder Bereitschaft, sondern vor allem aus fehlender Klarheit über rechtliche und praktische Fragen entstehen.

Aus kommunalpolitischer Sicht ordnete Holger Hinkel, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und Jurist, ein, wie die Stadt Offenbach ganz konkret Einfluss nimmt, um den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu verringern. Dabei ging es sowohl um Maßnahmen zur Sicherung und Schaffung bezahlbaren Wohnraums als auch um Entscheidungen, die die laufenden Kosten betreffen. Als Beispiel nannte Hinkel die Grundsteuer B, die sowohl Mieterinnen und Mieter als auch Vermieterinnen und Vermieter trifft. Trotz der schwierigen finanziellen Lage sei es gelungen, diese in den vergangenen Jahren stabil zu halten, um die Menschen nicht zusätzlich zu belasten; zudem sei die geplante Erhöhung von 2027 auf 2028 verschoben worden. Man werde weiter dafür kämpfen, dass eine Erhöhung am Ende gar nicht notwendig wird.

Begrüßt wurden die Gäste von Helena Wolf, Vorsitzende der SPD-Fraktion. Durch den Abend führte Dr. Christian Grünewald, Vorsitzender der SPD Offenbach. In der offenen Fragerunde entwickelten sich lebhafte Diskussionen, bei denen viele Teilnehmende ihre persönlichen Erfahrungen einbrachten.

Dr. Christian Grünewald zog ein positives Fazit des Abends: „Das volle Haus und die vielen konkreten Rückfragen zeigen, wie groß der Informations- und Gesprächsbedarf beim Thema Wohnen weiterhin ist. Solche Abende helfen dabei, im direkten Austausch Orientierung zu geben und die Erfahrungen der Menschen aufzunehmen.“

Ein wichtiger Schwerpunkt der Diskussion war auch der kommunale Wohnungsbau. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBO startet derzeit das größte Investitionsprogramm seit drei Jahrzehnten: In den kommenden fünf Jahren fließen über 150 Millionen Euro in den Erhalt, den Neubau und die Sicherung bezahlbaren Wohnraums. Geplant sind rund 300 neue Wohnungen, davon mindestens 115 mit sozialer Bindung. Zusätzlich stärkt die Koalition im Haushalt 2026 die GBO mit 10 Millionen Euro, um Belegungsrechte im neuen Kaiserleiviertel zu erwerben und diese Wohnungen dauerhaft bezahlbar zu halten.

Helena Wolf, Vorsitzende der SPD-Fraktion, betonte: „Bezahlbarer Wohnraum ist eine der zentralen sozialen Fragen unserer Stadt. In den kommenden Jahren werden wir im Rahmen der Möglichkeiten Offenbachs erhebliche Mittel einsetzen, um in unserem Verantwortungsbereich konkret zu helfen – vor allem durch den Bau und die Sicherung neuer Wohnungen.“

SPD-Fraktion und SPD Offenbach kündigten an, das Veranstaltungsformat fortsetzen zu wollen, um auch künftig zu zentralen Fragen des Wohnens im direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu bleiben.

i.A. Bayram Özmen

Fraktionsgeschäftsführer