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Valentin Unkelbach

Ein Stolperstein in der Senefelderstraße 120 erinnert an den Offenbacher Widerstandskämpfer. Er wurde am 1. September 1904 in Bad Kreuznach geboren. Erlernt hat er den Beruf des Färbers. Mit 20 Jahren trat er in die SPD ein. In seiner Gewerkschaft war er Unterkassierer. 1931 heiratete er Marie Drescher. Das Paar hatte eine Tochter.

Anfang der 30er Jahre engagierte Unkelbach sich bei den Jusos, ihr Ziel: politische Bildung - und Widerstand gegen die drohende Machtübernahme durch die Nazis. Nach 1933 informierten sie mit heimlich verteilten Flugblättern wie "Kinder kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten" über die Gefahren der Naziherrschaft und warnten ihre Mitbürger "Hitler bedeutet Krieg!" In einem Flugblatt hieß es: "Hitler hat dem deutschen Volk Freiheit versprochen und den Zuchthausstaat gebracht!"

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Mit der Verteilung von Zeitungen wie Der Funke, Sozialistische Aktion oder dem Neuen VORWÄRTS versuchte die Gruppe den Zusammenhalt der Sozialdemokraten zu sichern. Wer so gegen die Nazidiktatur eintrat,
musste mit allem rechnen. Der Einsatz verlangte Mut - vor allem, wenn man Familie hatte.

Tatsächlich startete die Gestapo 1935 eine Verhaftungswelle gegen Sozialdemokraten im Widerstand. Im Mai 1936 - kurz vor der Olympiade flog auch die Offenbacher Gruppe auf. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat
wurde Unkelbach mit einem Dutzend anderer Genossen vor Gericht gestellt und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm aberkannt. Das hinderte die Nazis nicht ihn im Februar 1943 zum
Strafbataillon 999 einzuziehen. Zunächst in Griechenland eingesetzt, wurde er beim Rückzug der Wehrmacht in Jugoslawien als vermisst gemeldet.

Erst 30 Jahre nach Kriegsende erhielt seine Frau die Mitteilung des DRK-Suchdienstes, vermutlich sei ihr Mann am 12. April 1945 bei Lovas, nahe Belgrad, gefallen. Die besondere Tragik: Valentin Unkel verlor sein Leben in dem Krieg vor dem er immer gewarnt hatte.

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